Die Genusswoche
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Editorial

Swiss Wine Campus auf Entdeckungstour der Schweizer Weine

  • 4 November 2019
  • Knut Schwander, Swiss Wine Promotion

Sie kennen sich nicht aus mit Weinen, und schon gar nicht mit Schweizer Weinen? Dann ist dieses einfache, spielerisch-effiziente Lernprogramm genau das Richtige für Sie! Ob Sie ein gewöhnlicher Konsument oder hauptberuflich in der Verpflegungsbranche tätig sind, in drei Schritten werden Sie ein unschlagbarer Kenner sein, und das, ohne Ihr Haus zu verlassen.

Der Schweizer Wein hat die Nase vorne. In den letzten drei Jahrzehnten hat er sich qualitativ stark verbessert. Heute ist es ein wichtiges Produkt, über das man spricht. Sowohl unter Gastwirten als auch unter Konsumenten. Trotzdem hätten die meisten von ihnen Mühe, die sechs Schweizer Weinregionen aufzuzählen, und noch viel mehr, die dort wachsenden Rebsorten zu benennen. Der Chasselas im Lavaux oder der Syrah im Wallis mögen noch drin liegen, aber darüber hinaus wird es schwierig.

Für alle, die das Gefühl haben, den Anschluss verpasst zu haben, oder die ganz einfach ihr Wissen aufbessern möchten, hat Swiss Wine Promotion ein Online-Lernprogramm namens Swiss Wine Campus gestartet, eine benutzerfreundliche, einfache und effiziente Methode, die nichts kostet und die man gemütlich zuhause machen kann.

Chantal Comby ist eine der Initiatorinnen dieses Projekts. Unter der Schirmherrschaft von MobileTic trägt sie die pädagogische Verantwortung dieser Lernplattform, deren Ziel es ist, die zahlreichen Facetten des Schweizer Weinanbaus, der Degustation, des Servierens sowie der Vielfältigkeit der Weine auf einfache Art und Weise zu erklären. Nach ein bis drei Stunden wissen Sie das Wichtigste, und mit zwei bis drei zusätzlichen Stunden sind Sie bereits « Liebhaber ». Und wenn Sie sich vom dritten Teil verführen lassen, werden Sie « Experte ». Und es funktioniert!

Wie? Indem Sie gut zusammengefasste Informationen lesen. Indem Sie die Videos anschauen und Aktivitäten durchführen. Und indem Sie einen Fragebogen beantworten, der Ihre Kenntnisse prüft. Der Vorteil ist, dass man alles in 10-minütigen Abschnitten während der Arbeitspause oder im öffentlichen Verkehrsmittel lernen kann. Wenn Sie das Programm erneut aufrufen, befinden Sie sich automatisch dort, wo Sie das letzte Mal aufgehört haben.

Diese Schulung hat auch Vorteile für die Produzenten: « Wir haben ein Tab erstellt, dass den Produzenten gewidmet ist, wo sie ihr Unternehmen und dessen Spezialitäten zum Beispiel in Form eines Quiz vorstellen können », erklärt Chantal Comby.

Und das Projekt geht noch weiter. Es ist bereits auf Französisch, Deutsch, Italienisch und Englisch online und wird bald auf Chinesisch übersetzt, denn sein Erfolg dehnt sich auf ein weltweites Publikum aus.

 

Entdecken Sie die besten Weinkarten mit Schweizer Weinen

Seit drei Jahren findet man das Label Swiss Wine an den Eingangstüren von Gaststätten, denen die Promotion der Schweizer Weine am Herzen liegt.

Ab diesem Herbst wird das Label, welches vor drei Jahren zur Information der Öffentlichkeit über das Angebot von Schweizer Weinen in Restaurants erfunden worden ist, von Schweiz Tourismus übernommen. Wie sieht das Label aus? Man findet es am Eingang der Gaststätten in Form von einem, zwei oder drei goldenen Gläsern, welche die Grösse der Auswahl an Schweizer Weinen angeben. Für die Gastwirte ist es schmeichelhaft, für die Kunden praktisch. Und für die Schweizer Winzer ist es eine Würdigung ihrer ausgezeichneten Arbeit.

Wie funktioniert das Label? Die Webseite www.swisswinegourmet.ch führt alle Restaurants, Bars und Hotels auf, die ihren Gästen Schweizer Weine anbieten, und teilt ihnen ein, zwei oder drei goldene Gläser zu. Der Code ist einfach: ein einziges Glas bedeutet eine regionale Auswahl. Zwei Gläser weisen darauf hin, dass zwei oder mehrere Schweizer Weinregionen vertreten sind. Und drei Gläser künden eine Auswahl an, welche normalerweise alle sechs Weingebiete der Schweiz enthält. Häufig sind sehr gute, aber bis jetzt unbekannte Weine dabei, die immer häufiger an nationalen und internationalen Wettbewerben auffallen.

 

Erfolg mit einem jährlichen Wettbewerb

« Die Webseite ist mit Artikeln und Informationen über die Welt des Schweizer Weins reich bestückt und über 1000 Restaurants sind aufgelistet. Bis Ende 2019 sollten es sogar über 1200 sein », erklärt Jean-François Genoud, verantwortlich für die Webseite und den Kontakt mit den Gastwirten, bevor er weiterfährt: « Wir wollten die Beziehungen zwischen den Produzenten, den Gastwirten, den Sommeliers und den Kunden verstärken. Ganz offensichtlich ist uns dies gelungen. Die Rückmeldungen der Berufsleute und der Konsumenten sind sehr positiv! »

Der Schlüssel des Erfolgs liegt einerseits im regelmässigen, direkten Kontakt und andererseits in fruchtbaren, jährlichen Veranstaltungen, wie zum Beispiel dem Wettbewerb, der den Gastwirten angeboten wird, und bei dem die Kunden ihre Stimmen derjenigen Gaststätte geben können, deren Weinkarte ihnen am besten gefällt. Jedes Jahr steigt die Zahl der Teilnehmer und obendrein verschenkt Swiss Wine Promotion den Gastwirten und den Kunden Einkaufsgutscheine für Weine. Eine win-win-Aktion, über die bestimmt noch viel gesprochen werden wird.

 

 

« Schweizer Weine – ohne Zögern »

Josée Bélanger ist sowohl an der Spitze von Toutmorrow in Genf als auch Vorstandsmitglied von Swiss Wine Promotion (SWP). Sie analysiert die Situation der Schweizer Weine und reagiert mit einer ausgeklügelten Strategie. Interview.

 

Genusswoche: 2018 hat SWP seine neue Kommunikationsstrategie lanciert. Wie sieht sie, kurz gesagt, aus?

Josée Bélanger: Es handelt sich hauptsächlich um eine Förderung im Inland, aber mit dem Ausland im Hinterkopf. Kurz erklärt werden wir das Gewicht auf die Eigenheit der Regionen legen, auf die ausserordentlichen Eigenschaften der grossen Schweizer Weine, auf ihren Mehrwert. Zuerst in der Schweiz, später auch im Ausland, im Besonderen mit der Würdigung der Preise und Auszeichnungen, welche die Schweizer Weine erhalten.

 

GW: Warum dieser Wechsel?

J.B.: Man muss die Entwicklung der Konsumenten berücksichtigen. Die neue Generation sagt über sich selbst, dass sie nur wenig oder gar keine Weinkenntnisse hat. Wir müssen also versuchen, eine Kultur des Schweizer Weinbaus anzubieten, damit man in die Schweiz kommt, um den Wein vor Ort zu degustieren. Damit die Konsumenten nicht mehr zögern, müssen die Schweizer Weinberge interessante Entdeckungen anbieten. Die Jungen wollen Neuigkeiten.

 

GW: Wie wollen Sie vorgehen?

J.B.: Wir haben einen Namenszug gewählt: „Schweizer Weine – ohne Zögern“. Er zeigt unseren klaren Willen, alles zu unternehmen, damit man nicht mehr zögert, einen Schweizer Wein zu degustieren und miteinander zu geniessen. Die Grundlage ist bereits gesichert, insbesondere mit dem bekannten roten Logo von Tyler Brûlé. Darauf bauen wir auf, wollen es aber stark weiterentwickeln und gleichzeitig die Spezialitäten jeder der sechs Schweizer Weinregionen, die sich alle dem Projekt angeschlossen haben, respektieren. Das Wichtigste ist, den Reflex zu schaffen, Schweizer Wein zu kaufen.

 

GW: Welche Arten von Konsumenten sprechen Sie an?

J.B.: Bisher war das Marketing von SWP vor allem auf aufgeklärte Weinliebhaber ausgerichtet, auf die Leute, die neue Tendenzen kreiert haben. Jetzt verfeinern wir diese Strategie dank einer detaillierten Situationsanalyse, die es uns ermöglicht hat, acht Kundenprofile festzulegen, die vom Verhalten der Kunden abhängig sind. Wir können deshalb spezifisch für jedes Profil gezielte Aktivitäten erarbeiten.

 

GW: Wie sehen Sie die Zukunft von SWP?

J.B.: Ich bin überzeugt, dass SWP ein völlig unabhängiges Medium werden wird, ein Markenmedium. Aber wir müssen mit kleinen Schritten vorangehen, eine allzu ehrgeizige Strategie wäre nicht sehr schweizerisch. Unser Ziel ist, dass der Kunde sich in die Schweizer Weine „verliebt“. Der erste Schritt war, alle Weinregionen in diesem gemeinsamen Projekt zu vereinigen. Und ich bin überzeugt, dass wir Fortschritte machen werden, indem wir vor allem eine Rückkehr zum Ursprung anstreben.

 

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