Abwechslung macht das Leben süss
- 18 Juli 2018
- Josef Zisyadis, Direktor
Seit der ersten Ausgabe der Schweizer Genusswoche vor 18 Jahren wollen wir die jungen Leute für den Genuss, den Respekt vor den Nahrungsmitteln und die Freude am Kochen und an gutem Essen sensibilisieren.
Unsere Hauptaufgabe besteht im Grunde darin, zu mobilisieren und uns zu engagieren, damit künftige Generationen besser essen können.
Hochertrags- und Monokulturen haben die Artenvielfalt abgelöst. Die Ökosysteme sind von den industriellen Anbaumethoden mit boden- und wachstumsverbessernden Beigaben geschädigt.
Wir sind in die Ära der Lebensmittelmonotonie eingetreten. Industrielles Fleisch, überall der gleiche Reis, Weizen und Mais machen uns zu Geschmacksbehinderten. Lassen Sie uns deshalb aus dem Lager der Verbraucher ausbrechen, die unsere Handwerker ruinieren, unsere bäuerliche Landwirtschaft vernichten und zulassen, dass unsere Umwelt vergiftet wird.
Eine der Neuerungen unserer Zeit ist, dass wir nicht viel essen müssen, um gut zu leben. Heute verhungert man an unnötig energiereichem Essen, oder weil man Schadstoffe zu sich nimmt… Früher war Magerkeit ein Zeichen von Armut, heute haben die Armen Übergewicht.
Wenn wir so weitermachen, werden unsere Kinder nicht einmal so essen können wie wir. Die Herausforderung besteht darin, die Erdbevölkerung entweder mit ein paar Hunderttausend Hors-Sol Agro-Managern oder mit eineinhalb Milliarden Kleinbauern zu ernähren, die die Ernährungssouveränität verteidigen werden.
Deshalb braucht es eine echte Geschmackserziehung in der Schule. Die Schule hat eine wesentliche Rolle zu spielen, damit landwirtschaftliches Leben in die Kantinen, Schulhöfe und Kurse kommt. Sie muss Gemüsegärten anlegen. Denn wie der Volksmund so schön sagt: „Abwechslung macht das Leben süss“.
Es geht hier aber nicht nur um die Frage der Ernährungserziehung und der gewissenhaft angewendeten Ernährungspyramide. Essen ist Leben. Es geht um unsere Bauern, um Tradition, und vor allem um Geselligkeit und Liebe. Kurz, es geht um Lebensfreude. Früher hat eine Generation dies an die nächste natürlich weitergegeben. Heute ist dies nicht mehr so.
An der Schweizer Genusswoche teilnehmen heisst, an einem Fest für anspruchsvolle Geniesser teilnehmen! Wir danken Lugano, der Schweizer Genussstadt 2018, und Dominik Flammer, dem Journalisten und Historiker des kulinarischen Erbes der Alpen, unserem Genuss-Paten 2018, die unsere Botschafter sind. Und wir danken allen unseren treuen Partnern, die das Genussfest im ganzen Land möglich machen.